Grabenräumung ökologisch betrachtet

Vom Gewässerschutz des Landes Salzburg werden in Abstimmung mit Naturschutz und Landesfischereiverband folgende Maßnahmen vorgeschlagen, damit ökologische Schäden bei Grabenräumungen reduziert werden:

  • Notwendigkeit der Räumung prüfen (nicht alles muss gleich geräumt werden – vorherige Begehung)
  • Abgestimmtes Räumungskonzept für mehrere Grabensysteme (ökonomischer und ökologischer Gewinn)
  • Festlegung bzw. Anpassung von Räumungszeiten außerhalb von Laich- und Brutzeiten von Fischen, Amphibien und Vögeln. In der Regel ist die Zeit von Mitte September bis Mitte Oktober zu nutzen; bei trockenfallenden Gräben sollten Zeiten ohne Wasserführung genutzt werden.
  • Räumung außerhalb dieser Zeiten nur in Ausnahmefällen (Abstimmung!). Keine Räumung bei starkem Frost.
  • Grabenfräsen nur in Ausnahmefällen und in trockenen, naturfernen Gerinnen/Gräben einsetzen.
  • Gleichzeitig mit den Baggerungsarbeiten ökologische Strukturverbesserungen vorsehen (z.B. unterschiedliche Querprofile, wechselnde Breiten und Tiefen, Verengungen und Aufweitungen des Gewässerbettes) und mit technischen Maßnahmen (z.B. Schotterfang) weitere Totalräumungen zu vermeiden.
  • Wurzelstöcke sollten ggf. wieder zur Ufersicherung verwendet werden.
  • Innerhalb der Baggerzonen einige Abschnitte nicht ausbaggern und in ihrem naturnahen Zustand inklusive Uferbewuchs belassen. Damit sind Rückzugsmöglichkeiten für Wasserorganismen vorhanden und eine schnellere Erholung der betroffenen Gewässerabschnitte möglich.
  • Die Fischereiberechtigten mind. 3 Wochen vor Arbeitsbeginn verständigen und den Zeitpunkt der Bachräumung gemeinsam abstimmen, damit ggf. zeitgerecht eine elektrische Abfischung durchgeführt werden kann (sonst können Schadenersatzansprüche folgen).
  • Das entnommene Material vor dem Abtransport mindesten 1-2 Tage neben dem Bachbett lagern, um mögliche Rückwanderungen ins Gewässer zu ermöglichen
  • Bei den Bauarbeiten darauf achten, dass keine wassergefährdenden Stoffe in das Gewässer gelangen und Trübungen minimiert werden; nach Möglichkeit im Trockenen arbeiten.