Inhalt
Kurzbeschreibung
Von 2006 bis 2010 wurde im Natura 2000-Gebiet
"Untersberg-Vorland" das gleichnamige LIFE-Projekt umgesetzt. Seit
langer Zeit nicht mehr bewirtschaftete Streuwiesen und Niedermoore wurden wieder
in Pflege genommen und damit der Lebensraum vieler seltener Pflanzen- und
Tierarten bewahrt. Ein besonderes Augenmerk galt im „Schmetterlingsland am
Untersberg“ dem extrem seltenen Eschenscheckenfalter. Für ihn wurden neue
Lebensräume angelegt und bestehende verbessert, vor allem buchtenreiche feuchte
Waldränder. In Zusammenarbeit mit dem Salzburger Freilichtmuseum entstand der
Schmetterlings-Erlebnisweg in Verbindung mit einem speziellen
Naturbildungsprogramm für Schulgruppen.
Ziele
Übergeordnetes Ziel des Projektes war es, durch zahlreiche aktive
Naturschutzmaßnahmen die naturnahe Kulturlandschaft des Natura 2000-Gebiets
"Untersberg-Vorland" mit ihrer einmaligen Lebensraum- und
Artenvielfalt nachhaltig zu sichern und ökologische Beeinträchtigungen zu
beseitigen.
Maßnahmen
Dreieinhalb Kilometer Waldrand wurden so umgestaltet, dass sie vom Eschenscheckenfalter als Lebensraum genutzt werden können.
Sechs Hektar vom Zuwachsen bedrohte Streuwiesen wurden wiederhergestellt (erstgepflegt) und ihre Folgepflege sichergestellt.
Ein spezielles Mähmobil für die Pflege besonders nasser Streuwiesen wurde angekauft und von Großgmainer Volksschülern kunstvoll bemalt.
Typische Streuwiesenpflanzen wurden nachgezogen und als "Starthilfe" auf artenarmen Wiesen sowie auf der Schau!Streuwiese im Salzburger Freilichtmuseum ausgepflanzt.
Eine zwei Hektar große Futterwiese wurde angekauft und ihre Rückentwicklung zu einer artenreichen, ökologisch wertvollen Feuchtwiese eingeleitet – ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der Biotopausstattung im Natura 2000-Gebiet.
Auf zwanzig Hektar Streuwiesen wurde gemeinsam mit den Landwirten das Pflegemanagement (Mahdzeitpunkt, Brachestreifen etc.) für Schmetterlinge und seltene Pflanzen optimiert.
Im Salzburger Freilichtmuseum wurden mehrere Naturerlebniseinrichtungen rund um das Thema "Schmetterlinge und Streuwiesen" errichtet. Auch ein neues Führungsangebot für Schulklassen zu diesem Thema wurde realisiert.
Der im Rahmen des Projekts in "Universum-Qualität" produzierte Film "Schmetterlingsland am Untersberg" wird auf Dauer an zentraler Stelle im Freilichtmuseum präsentiert.
Zahlreiche Produkte zur Öffentlichkeitsarbeit und Bewusstseinsbildung (Website, Faltblätter,…) wurden erstellt.
Ergebnisse
Der Bestand des Glanzstendels, einer der seltensten Orchideen Europas, hat sich dank der optimierten Streuwiesenpflege vervielfacht.
Neu geschaffene Lebensräume für den Eschenscheckenfalter wurden von den Raupen des Falters besiedelt. Damit hat das Projekt einen wichtigen Beitrag geleistet, den Eschenscheckenfalter vor dem Aussterben zu bewahren.
Das Bewusstsein für die Einmaligkeit und Schutzwürdigkeit des Natura 2000-Gebiets bei den Grundeigentümern und der Bevölkerung ist deutlich gestiegen. Viele Landwirte beteiligen sich aktiv an den Naturschutzmaßnahmen und identifizieren sich mit IHREN Streuwiesen und Schmetterlingen.
Durch die Erstpflegemaßnahmen und die sichergestellte Folgepflege der Streuwiesen wurde eine einmalige Kulturlandschaft vor dem Verschwinden bewahrt.
Projektträger
Land Salzburg, Abteilung 13 - Naturschutz
Projektpartner
Gemeinde Großgmain, Salzburger Freilichtmuseum, Botanischer Garten
Universität Salzburg, Biotopschutzgruppe HALM
Ansprechperson
Das von Großgmainer VolksschülerInnen frisch bemalte Mähmobil© VS Großgmain
Eschenscheckenfalter© Riehl Bernhard