EU-Förderprogramme für Kultur, Medien, Bildung, Integration und Sport starten

Kreatives Europa 2021-2027 fördert Kultur, Medien und Nachrichtenmedien​.

Erasmus+ setzt 2021-2027 programmatisch und finanziell stärker auf Inklusion und auf innovative Bildungsmodelle.

Kreatives Europa 2021-2027 fördert Kultur, Medien und Nachrichtenmedien​

Am 19. Mai 2021 haben die Abgeordneten die Neuauflage des Programms „Kreatives Europa“ gebilligt - das bisher umfassendste Engagement zur Unterstützung der Kultur- und Kreativbranche in der EU. Das neue Programm, dessen finanzielle Ausstattung im Vergleich zum Zeitraum 2014-2020 (1,4 Mrd. EUR) fast verdoppelt wurde, wird 2,5 Mrd. EUR in den Kultur- und Kreativsektor der EU investieren, als Anerkennung der Bedeutung von Kultur, und um den Sektor beim Wiederaufbau nach der Corona-Pandemie zu unterstützen, die dazu geführt hat, dass viele Musik- und Kultureinrichtungen in ganz Europa geschlossen wurden:
  • Der größte Teil des Programms „Kreatives Europa (1,4 Mrd. EUR) wird in den Bereich MEDIA fließen, der die Entwicklung, die Förderung und den Vertrieb von europäischen Filmen und audiovisuellen Werken innerhalb Europas und darüber hinaus unterstützt.
  • Der Aktionsbereich CULTURE unterstützt grenzüberschreitende kulturelle und kreative Projekte, wie etwa die Zusammenarbeit (Netzwerke, Plattformen, Innovationsprojekte) zwischen Organisationen und Fachleuten in Bereichen wie Musik, Bücher und Förderung der europäischen Literatur, Architektur sowie die EU-Kulturpreise und -initiativen.
  • Im Rahmen des dritten branchenübergreifenden Aktionsbereichs wird zum ersten Mal auch der Sektor der Nachrichtenmedien unterstützt, um Medienkompetenz, Pluralismus, Pressefreiheit und Qualitätsjournalismus zu fördern und den Medien zu helfen, die Herausforderungen der Digitalisierung besser zu bewältigen.

In den Verhandlungen mit dem Rat konnten die Abgeordneten erreichen, dass das Programm eine Verpflichtung zur Förderung weiblicher Talente und zur Unterstützung der künstlerischen und beruflichen Laufbahn von Frauen enthält. Frauen sind in Entscheidungspositionen in kulturellen, künstlerischen und kreativen Einrichtungen immer noch unterrepräsentiert.

Das Programm wurde bereits vom Rat gebilligt und wird unmittelbar nach der Veröffentlichung im EU-Amtsblatt in Kraft treten. Um einen reibungslosen Übergang vom vorherigen Programmzeitraum zu gewährleisten, sorgen Rückwirkungsbestimmungen in der Verordnung dafür, dass das neue Programm ab dem 1. Jänner 2021 angewendet werden kann.


Erasmus+ setzt 2021-2027 programmatisch und finanziell stärker auf Inklusion und auf innovative Bildungsmodelle

Am 18. Mai 2021 verabschiedete das Europäische Parlament die Neuauflage von ERASMUS+, dem Vorzeigeprogramm der EU für allgemeine und berufliche Bildung, Jugend und Sport. Von 2021 bis 2027 stehen dafür über 28 Mrd. EUR bereit – fast doppelt so viel wie in den vergangenen sieben Jahren (14,7 Mrd. EUR). In der Endphase der Verhandlungen mit dem Rat war es den EU-Abgeordneten gelungen, das EU-Budget für Erasmus+ 2021-2027 um 1,7 Mrd. EUR aufzustocken.

Erasmus+ setzt 2021-2027 programmatisch und finanziell stärker auf Inklusion. Die Kommission und die Mitgliedstaaten müssen Aktionspläne vorlegen, um denjenigen, die bislang weniger Möglichkeiten zur Teilnahme hatten, besseren Zugang zu dem Programm zu bieten. Konkret betrifft das zum Beispiel Menschen, die mit einer Behinderung, in Armut oder an einem abgelegenen Ort leben oder einen Migrationshintergrund haben.

  • Wer die anfänglichen Kosten für die Teilnahme an dem Programm nicht tragen kann (z. B. den Kauf einer Zugfahrkarte oder die Buchung einer Unterkunft), kann ergänzende Zuschüsse und sogar Vorauszahlungen erhalten. Anträge können nicht wegen höherer Kosten abgelehnt werden, wenn diese aufgrund von Inklusionsmaßnahmen entstehen.
  • Mobilität für erwachsene Lernende: Das Programm wird ausgeweitet, um auch Studierenden in Erwachsenenbildungsgängen bis zu sechsmonatige Aufenthalte in einem anderen Staat der EU zu ermöglichen.
  • Menschen aller Altersgruppen und mit unterschiedlichen Hintergründen können neue Arbeits- und Lebenskompetenzen erwerben und sich so besser auf die Veränderungen einstellen, die der ökologische und digitale Wandel und die COVID-19-Pandemie mit sich bringen.
  • Vereinfachter Zugang zu einem nachhaltigeren Erasmus+: Das neue Erasmus+ wird für Antragstellerinnen und Antragsteller einfacher zu handhaben sein, mit benutzerfreundlicheren IT-Systemen und weniger Formalitäten.
  • Es wird außerdem ein spezielles Förderprogramm für sogenannte kleine Partnerschaften geben. Vorgesehen ist es für kleinere Organisationen wie Jugendverbände oder Sportvereine.
  • Auch der Beitrag des Programms zur Verwirklichung der Klimaziele wird in Zukunft gemessen: Der ökologische Fußabdruck soll reduziert werden, zum Beispiel durch Anreize für Teilnehmerinnen und Teilnehmer, klimafreundliche Verkehrsmittel zu wählen.

Förderung für innovative Bildungsmodelle

  • Die Initiative DiscoverEU wird Teil von Erasmus+. Junge Leute können sich um eine Zugfahrkarte bewerben, mit der sie einen Monat lang quer durch Europa reisen können, um zu lernen (z. B. einen Sprachkurs zu besuchen oder an einem Museumsworkshop teilzunehmen) und die kulturelle und sprachliche Vielfalt Europas zu entdecken.
  • Die Initiative „Europäische Hochschulen“ soll es Studierenden ermöglichen, Studien in mehreren Staaten der EU zu kombinieren und so ihren Abschluss zu erlangen.
  • Die dritte Initiative, „Zentren der beruflichen Exzellenz, soll örtliche Kompetenz-Ökosysteme schaffen, die international vernetzt sind. 

Nächste Schritte

Damit das neue Erasmus+ 2021-2027 reibungslos an das Vorgängerprogramm von 2014-2020 anschließt, ist in der Verordnung dafür gesorgt, dass das Programm rückwirkend zum 1. Jänner 2021 anlaufen kann. Antragsverfahren und Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen wurden von der Kommission in Zusammenarbeit mit den Nationalagenturen bereits in Gang gesetzt.