Europäische Kommission lanciert „COVID-19 Support Mechanismus für klinische Pflege“

EU-Helpdesk unterstützt klinisches Personal in Krankenhäusern beim fachlichen Austausch für die Bewertung von Behandlungsformen und Vorgangsweisen

Am 24. März 2020 hat die Europäische Kommission den „COVID-19 Support Mechanismus für klinische Pflege“ (COVID-19 Clinical Management Support System) gestartet, mit dem klinisches Personal in Krankenhäusern bei der Bewältigung der europaweiten COVID-19-Krise unterstützt werden soll.

Für die Errichtung des „COVID-19 Support Mechanismus für klinische Pflege“ greift die Europäische Kommission auf die Erfahrungen mit den Europäischen Referenznetzwerken im medizinischen Bereich zurück.
Wie bei den Europäischen Referenznetzwerken sollen auch für das COVID-19-Management schnelle Kommunikationswege zwischen Krankenhäusern in ganz Europa geschaffen werden. Als Praxis-Beispiel sei hier das EB-Haus in Salzburg genannt. Es wirkt seit 2009 als „Exzellenzzentrum“ im Europäischen Rahmen an der Kooperation bei der Behandlung seltener Krankheiten mit. Wie bei dem Exzellenz-Netzwerk nominieren die Mitgliedstaaten für den „COVID-19 Support Mechanismus für klinische Pflege“ in Frage kommende Kliniken als Referenzzentren.

Der COVID-19 Support Mechanismus der Generaldirektion Gesundheit (GD SANTE) in der Europäischen Kommission bietet teilnehmenden Kliniken einen eigenen „Helpdesk“ für die Einberufung von/Teilnahme an Webkonferenzen und für den fachlichen Austausch mit Kolleginnen und Kollegen in ganz Europa
  • über Behandlungsmöglichkeiten sowie
  • über den Umgang mit schweren und komplexen Erkrankungsverläufen.
Die auf diese Weise erzielten Synergien sollen die Erprobung und Bewertung spezifischer Behandlungsoptionen beschleunigen.
Der gezielte fachliche Austausch soll weiters dabei helfen, Unsicherheiten, die im Umgang mit bisher unbekannten Aspekten des Virus einhergehen, abzubauen.
Die Europäische Kommission sieht in der Vorgangsweise ein vitales Interesse der mit COVID-19 infizierten Patienten: Mit COVID-19 befassten Medizinerinnen und Medizinern soll es auf diese Weise ermöglicht werden, gezielt zu COVID-19-Fällen zu konferieren und den bestverfügbaren Rat einzuholen.


Zum Hintergrund

COVID-19 breitet sich in Form einer Pandemie aus und betrifft damit Länder/geographische Gebiete unterschiedlich schwer zu unterschiedlichen Zeitpunkten (d.h. die Pandemie verläuft in so genannten „Wellen“).

Viele der COVID-19 Patienten benötigen eine fachmedizinische Behandlung. Die Praxis der medizinischen Behandlung steht jedoch aufgrund der Neuheit des Phänomens noch am Anfang und ist derzeit über einzelne Kliniken in ganz Europa verstreut.

Während Krankenhäuser in stark betroffenen Gebieten bereits über signifikante Erfahrungen im Umgang mit COVID-19 verfügen, stehen andere Kliniken erst am Anfang der Entwicklung und werden erst jetzt mit der Notwendigkeit konfrontiert, komplexe Krankheitsverläufe zu behandeln.

Nicht zuletzt sind die medizinischen Behandlungen, die bei den COVID-19-Patienten angewandt werden, in vielen Fällen experimentell.
Der COVID-19 Support Mechanismus für Kliniken soll die Medizin dabei unterstützen, Einschränkungen beim Zugang zu den neu erworbenen Kenntnissen aus den letzten Wochen und Monaten zu überwinden.

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