LMZ: Wie lief das vergangene Nacht ab?
Pledl: Routinemäßig. Es handelte
sich um einen Langstrecken-Transport aus Deutschland mit jungen
Zuchtkälbern, die fit genug sind für eine längere Reise. Sie hatten
genug Platz, die Deckenhöhe war in Ordnung. Der Fahrer sprach Deutsch
und war sehr kooperativ. Das ist nicht immer der Fall.
LMZ: Warum dann die lange Wartezeit?
Pledl: In der internationalen
Datenbank steht zwar die geplante Reiseroute drin. Hier schaue ich nach,
wann der Lkw in Salzburg sein sollte. Wenn aber der Fahrer noch vor
Salzburg seine neunstündige Ruhepause einlegt, verzögert es sich
dementsprechend.
LMZ: Was genau passiert bei einer Kontrolle?
Pledl: Ich überhole mit meinem
Einsatzwagen den Transporter, schalte den Leuchtschriftbalken am Heck
ein und winke den Lkw-Fahrer zur Seite. Dann beginnt die Kontrolle:
zuerst die Papiere, um mir einen Überblick zu verschaffen, und dann
schaue ich mir natürlich die Tiere und die Bedingungen genau an.
LMZ: Wie streng wird in Salzburg kontrolliert?
Pledl: Salzburg ist mit
Oberösterreich das einzige Bundesland, das noch
Tiertransport-Inspektoren im Einsatz hat. In den anderen Bundesländern
übernimmt das die Polizei, die mit einem Amtstierarzt ausrückt. In
Salzburg können wir dadurch natürlich flexibler reagieren, und das Tag
und Nacht.
LMZ: Zeigen sich die Fahrer kooperativ?
Pledl: Überwiegend ja. Erst einmal
kam es vor, dass einer nicht anhielt. Da musste ich die Polizei
verständigen. Manchmal ist auch die Kommunikation schwierig, wenn die
Fahrer kein Deutsch sprechen. Und wenn etwas mit den Tieren nicht passt,
muss ich veranlassen, dass der Transport gestoppt wird und die Tiere
versorgt werden.