Autor:
Gerhard Scheidler,
Fotos:
Melanie Hutter, Stefan Mayer
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Karriere

Drei starke Frauen im Landesdienst

Sie zeigen Einsatzbereitschaft, Leadership, Teamwork und hohe Expertise. Die vielen starken Frauen im Landesdienst zeigen eindrucksvoll die zahlreichen Facetten in der Landesverwaltung. Als Beispiel heute: Petra Juhasz, Simone Raab und Victoria Achatz. Ihre Aufgabengebiete sind so unterschiedlich wie interessant und von großer Bedeutung für die Salzburgerinnen und Salzburger.
 

Den Anfang machen wir mit Landessanitätsdirektorin Petra Juhasz. Nicht erst seit der Corona-Krise kennen die Salzburgerinnen und Salzburger ihr Fachwissen. Bei ihr laufen die Fäden zusammen, immer in enger Abstimmung mit dem Bundesministerium und dem Gesundheitsressort des Landes. Auch als Interviewpartnerin für die Medien ist die Expertin gefragt, bringt Komplexes verständlich für Jedermann auf den Punkt.

Neue Herausforderungen

Das alles neben den alltäglichen Aufgaben, denn „wir in der Landessanitätsdirektion sind zuständig für die Gesundheit der Salzburger Bevölkerung, sind Schnittstelle auch zwischen Bund und den Bezirksverwaltungsbehörden, Ärzten und Spitälern, Koordinatoren für ein gemeinsames behördliches Vorgehen und Ansprechpartner für die Menschen“, erklärt die Stadt-Salzburgerin und hebt dabei die Teamleistung hervor. Darüber hinaus blickt die Medizinerin auch in die Zukunft und über den Tellerrand hinaus: Sie gab eine Studie über Stechmücken in Auftrag. Ziel ist es herauszufinden, welche Insekten bei uns aufgrund des Klimawandels heimisch geworden sind und welche Krankheiten sie übertragen können.

Statt Hände schütteln und Küsschen gibt es auch andere Begrüßungsrituale, mit denen man Wertschätzung ausdrücken kann.
Petra Juhasz, Landessanitätsdirektorin
Komplexe Daten für alle einfach zugänglich aufzubereiten, hat für mich einen besonderen Stellenwert.
Victoria Achatz, Geodaten-Spezialistin

Simone Raab: Zuhören und Halt geben

Aufmerksam zuhören, sich hineinversetzen in verfahrene Beziehungen, mit hilfreichen Tipps Struktur und Halt geben – all das gehört zur täglichen Arbeit von Simone Raab aus Salzburg. Sie arbeitet seit 2016 als Psychologin in der Familienberatungsstelle und hilft Eltern und Angehörigen, ihr Familienleben wieder ins Lot zu bekommen.

Helfen, damit es Familien besser geht

„Ich fühle mich sehr wohl in meiner Tätigkeit. Es ist schön, wenn man etwas erreichen kann und es Familien wieder besser geht“, sagt Raab, die als Klinische und Gesundheitspsychologin, Psychotherapeutin und Traumatherapeutin das nötige Rüstzeug für ihre fordernde Tätigkeit hat. Zu ihr kommen Eltern oder Angehörige von sechs- bis 18-jährigen Kindern mit Fragen zu Erziehung, pubertierenden Kindern, übermäßigem Medienkonsum, schulischen Problemen, Besuchsregelungen bei getrennt lebenden Eltern, Mobbing, Geschwisterrivalität oder Gewalt.

Probleme, die unter die Haut gehen

„Wir beraten und klären, ob eine intensivere Unterstützung durch Therapie nötig ist, beschreibt Raab. Es sind oft Themen, die sehr berühren und unter die Haut gehen. Ihr Ausgleich: „Zeit für mich selber, Freunde treffen, raus in die Natur. Genauso gerne verbringe ich intensiv Zeit mit meinem Kind.“

Es ist schön, wenn man etwas erreichen kann und es Familien wieder besser geht.
Simone Raab, Psychologin in der Familienberatungsstelle

Victoria Achatz: Das Land Salzburg auf den Punkt gebracht

Sie bringt das Land Salzburg auf den Punkt – nämlich auf genau sieben Milliarden. Aber das ist nur eines ihrer Schlüsselprojekte. Victoria Achatz leitet seit Februar 2019 interimistisch das Referat Geodateninfrastruktur. Unter ihrer Führung werden zum Beispiel mehr als 1.000 Quadratkilometer des Landes aus dem Spezialflugzeug abfotografiert. Auf fünf Zentimeter genau vermessen ergibt das eine schier unendlich große Menge an Daten. Diese fließen dann im Salzburger Geodaten-Informationssystem (SAGIS) zusammen. Dort werden sie aufbereitet und sind anschließend die Basis für viele Anwendungsgebiete, die unser aller Alltag prägen, unter anderen auch Raumordnung und Verkehrsplanung.

Vielfältige Planungshilfe von Straßen bis Solarenergie

„Wir machen mit den Lasermessungen und Orthofotos zum Beispiel 3D-Modelle von Städten, Gemeinden und Landschaften, sie helfen bei der Planung von Straßen und Wegen, sogar von Skipisten, zeigen uns aber auch Gelände- und Gebäudehöhen, geben Aufschluss, wo zum Beispiel Solarenergie Sinn hat. Auch beim Hochwasser- und Lawinenschutz werden die Modelle und Grafiken eingesetzt“, nennt die Diplom-Ingenieurin einige Anwendungsgebiete.

Das Land auf Punkt und Komma auswendig kennen

Achatz studierte Geoinformation an der Fachhochschule Kärnten und absolvierte ein Berufspraktikum in Florida. Mittlerweile kann man sagen: Sie kennt das Land Salzburg auf Punkt und Komma auswendig. Dass sie nun schon zwölf Jahre hier tätig ist, begründet sie so: „Das Land Salzburg bietet für einen Geoinformatiker die volle Bandbreite. Man muss sich nicht spezialisieren, sondern kann sich in die verschiedensten Richtungen entwickeln. Dadurch ist die tägliche Arbeit äußerst interessant und abwechslungsreich.“ REP_200610_50 (grs/mel)

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