Autor:
Gerhard Scheidler,
Fotos:
Neumayr, Huber-Lachner, SALK
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Gesundheit

Bei bester Gesundheit

Das Salzburger Gesundheitssystem erfreut sich bester Gesundheit und einer robusten Widerstandskraft. Das zeigte sich nicht nur am Höhepunkt der Coronavirus-Pandemie, sondern lässt sich auch mit Zahlen belegen. Mit 32 Intensivbetten je 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner liegt Salzburg hinter Wien an zweiter Stelle im Vergleich der Bundesländer (Stand: 2018).
 

​Mit fast 5.000 Betten in insgesamt 32 öffentlichen und privaten Krankenhäusern, davon 181 Intensivbetten, war man auch in der Covid-19-Hochphase jederzeit bestens gerüstet – auch durch die raschen bundesweiten Maßnahmen zur erfolgreichen Eindämmung der Pandemie. Zu den vorhandenen Kapazitäten konnten binnen kurzer Zeit noch weit mehr als 1.000 Zusatzbetten für die Notversorgung geschaffen werden.

Das Salzburger Gesundheitssystem in Zahlen

Aber in einem erfolgreichen Gesundheitssystem geht es nicht nur um die Bettenanzahl. Die Landesstatistik gibt noch viele weitere interessante Daten preis: So belegt Salzburg auch bei der Ärztedichte im Ranking der Bundesländer Platz zwei – und wiederum hinter Wien: Auf je 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner kamen 2019 im Bundesland Salzburg 567 Ärztinnen und Ärzte (ohne Zahnärztinnen und Zahnärzte). Die Anzahl steigt seit einigen Jahren kontinuierlich an: von 3.164 im Jahr 2014 auf 3.487 (inklusive Zahnärztinnen und Zahnärzte) im Vorjahr.

Gut gebettet

Zu den 32 Einrichtungen zählen acht allgemeine Krankenanstalten, 13 Sonderkrankenanstalten und Genesungsheime, neun Sanatorien und zwei Pflegeanstalten für chronisch Kranke. Dementsprechend stehen in den allgemeinen Krankenanstalten 2.938 Betten zur Verfügung, in den Sonderkrankenanstalten und Genesungsheimen 1.446, in Sanatorien 325 und 182 Betten in Pflegeanstalten für chronisch Kranke.

Wer hat die meisten?

Häufigste Rechtsträger der Spitäler sind Vereine, Stiftungen, Privatpersonen und private Gesellschaften, nämlich mit 16 genau zur Hälfte. Erst danach folgen das Land und Versicherungen mit je fünf, Gemeinden mit vier und Glaubensgemeinschaften mit zwei. Bei den zur Verfügung gestellten Betten hat aber das Land die Nase vorne: 1.945 standen 2019 in den öffentlichen Einrichtungen bereit. In Häusern von Vereinen, Stiftungen, Privatpersonen und -gesellschaften waren es 1.008.

Ein Drittel kommt von auswärts

Ein heiß diskutiertes Thema ist – besonders im Winter – der Wohnort der Patientinnen und Patienten. 2018 gestaltete sich die Verteilung der Bettenbelagstage nach Wohnort wie folgt: 67,2 Prozent Land Salzburg, also ziemlich genau zwei Drittel, und 32,8 Prozent auf die restlichen Bundesländer und das Ausland. Wiederum ein Drittel dieser 32 Prozent wohnt in Oberösterreich. Insgesamt haben genau drei Prozent der in Salzburgs Spitälern versorgten Personen den Wohnsitz im Ausland.

Durch die Pandemie haben wir viel gelernt. Jetzt müssen wir unser Gesundheitswesen entsprechend weiterentwickeln.
Landeshauptmann-Stellvertreter Christian Stöckl, Gesundheits- und Spitalsreferent

Fast 70.000 Vorsorgeuntersuchungen

Nicht so schlecht wie ihr Ruf, aber doch dem weiblichen Geschlecht in dieser Hinsicht unterlegen, sind die Männer bei ihren „heißgeliebten“ Vorsorgeuntersuchungen. Insgesamt leisteten Salzburgs Gesundheitseinrichtungen 68.973 dieser Untersuchungen im Jahr 2018, davon 38.007 für Frauen, aber immerhin auch 30.966 für Männer.

Zu jung und doch zu alt

Apropos führend in der Statistik: Gereiht nach Alter belegten im Jahr 2017 die 75- bis 79-Jährigen die meisten Spitalsbetten. Diese Gruppe kam auf 152.974 sogenannte Belagstage, gefolgt von den 55- bis 59-Jährigen mit 137.904. Man darf spekulieren, warum die drei Altersgruppen dazwischen überholt wurden: Vielleicht ist man hier noch zu jung für Wehwehchen, aber schon zu alt für Übermut.

Zahl der Belagstage am Sinken

Die Belagstage insgesamt zeigen aber eine durchaus positive Entwicklung. So konnte die Zahl von 1995 (1.338.181 Belegstage) nicht nur konstant gehalten (2012 bis 2017 waren es jeweils mehr als 1,3 Millionen), sondern 2018 (1.297.620) sogar deutlich gesenkt werden. Bisheriger Höhepunkt war das Jahr 2013 mit 1.381.989 Belegstagen.

Nichtärztliches Personal überwiegend weiblich

Das medizinische nichtärztliche Personal ist überwiegend weiblich. Von den insgesamt 6.110 (Stand 2019) sind 4.844 Frauen, das sind rund drei Viertel des gesamten nichtärztlichen Personals in der Salzburger Medizin. Männer kommen auf 1.266. Nicht nach Geschlecht unterscheidet die Statistik bei der Zahl der Hebammen. Erfreulich: Von 2007 (119) gab es eine Steigerung auf 159 Hebammen im Jahr 2019. REP_200902_50 (grs/mel)

Gesundheit; Stöckl
Info

Die wichtigsten Zahlen:

  • 32 öffentliche und private Einrichtungen
  • Rund 4.900 Betten
  • Knapp 3.500 praktizierende Ärztinnen und Ärzte
  • Knapp 210.000 Spitalsentlassungen (Stand 2018)
  • Rund 1,3 Millionen Belagstage (Stand 2018)
  • Personalstand: Mehr als 9300 Vollzeitäquivalente (Stand 2018)