„mitgebracht – aus Italien bis China“

Arbeiten, die im Ausland entstanden sind oder inspiriert wurden – Ergebnisse des Atelier-Austauschprogrammes des Landes Salzburg, u. a. von
Franz Bergmüller, Reinhold Bidner, Daniel Domig, Fabian Fink, Elisabeth Grübl, Anja Hitzenberger, Kathi Hofer, Daniel Leidenfrost, David Moises, Robert Praxmarer, Konrad Rainer, Wolfgang Seierl, Annelies Senfter, Karla Spiluttini




Die Galerie im Traklhaus zeigt im Sommer 2012 ausschließlich Arbeiten von Salzburgern. In zwei aufeinander folgenden Ausstellungen werden die Werke von 11 Künstlerinnen und 16 Künstlern vorgestellt. Sie waren in den vergangenen Jahren in diesen vom Land Salzburg angebotenen Orten: Berlin, Budapest, Chicago, Mexico City, Paliano bei Rom, Paris, Peking, Sardinien, Sharjah in den Arabischen Emiraten, Tenno im Trentino, Vilnius in Litauen und Warschau.

Seit 1987 organisiert die Kulturabteilung des Landes Salzburg ein erfolgreiches Atelier-Austauschprogramm, das immer wieder in andere, neue Destinationen erweitert werden konnte.

Eine Ausnahme ist das Salzburg-Atelier in Paris: Seit 1992 hat Salzburg in der Cité Internationale des Arts in Paris ein Wohnatelier auf Basis einer Mietvorauszahlung bis ins Jahr 2060 zur Verfügung. Jeweils für drei bis vier Monate können Salzburger dorthin fahren. Dieser Raum steht dem Land Salzburg das ganze Jahr für bildende Künstler zur Verfügung.

In beiden Ausstellungen liegt der Schwerpunkt auf Paris, jeweils drei Künstler/innen zeigen Werke, die dort entstanden sind. Zur Finissage der 2. Ausstellung kommt sogar die Mitbegründerin dieses Atelierzentrums, Madame Simone F. Brunau, die Ehrenpräsidentin der Cité Internationale des Arts. An diesem Abend werden auch die bis dahin fertig gestellten 27 Folder, die die Ausstellungsbeiträge der 27 Künstler/innen dokumentieren, vorgestellt.

Das Land Salzburg hat mit seinen vielen Angeboten in diesem Bereich eine Sonderstellung unter den österreichischen Bundesländern, ist hier einsame Spitze und nur mit dem Bundesministerium zu vergleichen.

Jedes Jahr werden die Auslandsateliers ausgeschrieben. Eine Fachjury wählt aus den 50 bis über 70 Bewerbungen die Kandidaten für die meistens 11 verschiedenen Reiseziele aus. Jährlich kommen bis zu 20 Künstler/innen auf diese Weise ins Ausland. Sie erhalten ein Stipendium, das ein Zuschuß zu den Reise- und Aufenthaltskosten ist und, je nach Entfernung von Salzburg und Lebenskosten dort, mit 500 bis 1000 Euro pro Monat dotiert ist.

Sehr viele Salzburger haben von diesen Auslandsateliers profitiert und spannende Arbeiten mitgebracht. In den beiden Ausstellungen kann nur ein kleiner Teil dieser Ergebnisse gezeigt werden. Wir haben in erster Linie diejenigen Kunstschaffenden eingeladen, die mehrmals im Ausland waren oder eben besonders interessante Werke geschaffen haben. Weg gelassen wurden Ergebnisse, die bereits in früheren Ausstellungen im Traklhaus gezeigt wurden, wie aus Arizona, Mexiko, Chicago und Vilnius.

Es war uns wichtig, weniger Künstler/innen mit mehr Arbeiten vorzustellen.



Einige Beispiele von mitgebrachten Arbeiten, die in den Ausstellungen zu sehen sein werden:

In Warschau hat Franz Bergmüller seine Aktion „Fotoflaschenpost“ mit Fotos dokumentiert. Außerdem zeigt er für seine Arbeit typische Collagen aus Fotografien, die einen humorvollen bis ironischen Blick auf sein Gastland werfen.

Reinhold Bidner und Robert Praxmarer haben in Paris, als sie gemeinsam im Salzburg-Atelier in der Cité waren, eine farbintensive Video-Arbeit direkt in der Stadt geschaffen, die in der für das Künstler-Duo typischen Art von Überblendungen und Überlagerungen lebt.

Elisabeth Grübl hat während ihres Arbeitaufenthaltes in Budapest drei verschiedene Schriftzüge anfertigen lassen. Zum Beispiel sind die flachen Holzbuchstaben „go to the left“ überlagert mit „go to the right“. Die 2-Meter langen Zitate sind – ohne den Inhalt zu wissen, schwer zu entziffern.

Annelies Senfter hat in Sardinien 2007 eine Reihe von Touristen-Porträts, wie sich die Reisenden eben inszenieren, geschaffen. Außerdem hat sie eine Sammlung von „Santini“ angelegt. Das sind ganz kleine Wahlplakate, mit denen die Straßen vor den Kommunalwahlen voll waren. „Die Fotografien waren teilweise so skurril, dass ich begann, diese‚ Heiligenbilder‘, wie sie ja übersetzt heißen, zu sammeln“.

Karla Spiluttini hat es geschafft, im Zentrum Pekings ein kurzes Video mit kleinen Spielzeugsoldaten aus Plastik zu drehen. „microsculptures tiananmen“ ist schnell und von den zahlreichen Wachkräften unentdeckt entstanden.





Vernissage am 14. Juni 2012:


von links: LHStv. Mag. David Brenner, Fabian Fink, Konrad Rainer,
Franz Bergmüller, Anja Hitzenberger, Wolfgang Seierl, Elisabeth Grübl,
Annelies Senfter, Reinhold Bidner, Dietgard Grimmer

         

Bild Flaschenpost Bergmüller
Franz Bergmüller,
„Flaschenpost Warschau“ 2008,
Farbfotografie einer Aktion


Foto Inside Grübl
Elisabeth Grübl, „inside_outside“,
2011, Buchstaben direkt an die Wand montiert


Bild Microsaculptures Spiluttini
Karla Spiluttini, „microsculptures tiananmen“,
Video FullHD, ca. 5 min


Bild mitgebracht hitzenberger
Anja Hitzenberger, „Inner Circle“, 2012
Fotografie, 50 x 75 cm

Bild mitgebracxht_bidner
Reinhold Bidner, Robert Praxmarer, „still time“, 2008/09, Videostill

Bild mitgebracht Domig
Daniel Domig, „Flood and Chair“, 2005
Öl auf Leinwand, 170 x 150 cm

Bild mitgebracht Senfter
Annelies Senfter, aus der Serie „sul TURISMO“ 2007, Fotografie,
Text, ca 40 x 30 cm

Bild mitgebracht leidenfrost
Daniel Leidenfrost, „See“, 2010, Diasec in Leuchtkasten, 53 x 73 x 12 cm



Ausstellungsansichten:

Bild Bergmüller
Franz Bergmüller, Elisabeth Grübl

Bild Fink
Fabian Fink

Bild Grübl Domig
Elisabeth Grübl, Daniel Domig

Bild Hitzenberger Domig
Anja Hitzenberger, Daniel Domig

Bild Hofer Rainer
Kathi Hofer, Konrad Rainer

Bild Hofer
Kathi Hofer

Bild Leridenfrost
Daniel Leidenfrost

Bild Moises
David Moises

Bilsd Seierl
Wolfgang Seierl

Bild Senfter
Annelies Senfter