Keramik Preise 2015

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6. 3. – 25. 4.

Ausgewählte Bewerbungen, Arbeiten von:Andrea Baumann, Canan Dagdelen, Doris Dittrich, Martina Funder, Verena Gaudy, Wilfried Gerstel, Regina Heinz, Monika Holzbauer, Matthias Kaiser, Ute Lehmann, Frank Louis, Maria Meusburger-Schäfer, Wolfgang Quast, Marta Rauch-Debevec/Sebastian Rauch, Andreas Vormayr, Heidrun Weiler, Daniel Wetzelberger

Preisverleihung und Katalogpräsentation: Dienstag, 24. März, 19 Uhr


Videorundgang durch die Ausstellung



Seit 1989 gibt es den Keramikpreis des Landes Salzburg, seit 1993 wird er österreichweit ausgeschrieben. Dieses Jahr wird er zum 10. Mal vergeben.

Zusätzlich zum Preis (6.000,-) gibt es auch zwei Stipendien (je 2.500,-).
Teilnahmeberechtigt sind Künstlerinnen und Künstler, die in Österreich geboren sind oder seit mindestens fünf Jahren in Österreich leben. Die Künstler/innen sollten sich vorrangig mit keramischen Werkstoffen auseinander setzen und Arbeiten aus Keramik (oder Porzellan, Ton, Lehm ...), auch in Kombination mit anderen Materialien schaffen und diese für die Salzburger Keramik-Preise vorlegen.

In einem ersten Jurydurchgang werden anhand von Katalogen, Fotografien und anderem Dokumentationsmaterial 10 bis 15 Positionen ausgewählt, die dann eingeladen werden, für die Ausstellung im Traklhaus Originale zu senden. Diese Anwärter-Ausstellung zeigt einen Einblick in das aktuelle Schaffen in Österreich.

In der Ausstellung trifft die Jury ein zweites Mal zusammen und entscheidet anhand der Originale, welche Künstler/innen für die Auszeichnungen vorgeschlagen werden.
Die Preisverleihung ist am 24. März angesetzt. Zu dieser Übergabe wird auch der Katalog, der alle Arbeiten der Ausstellung dokumentiert, fertig gestellt. Diese Publikation wird mit Unterstützung des Bundeskanzleramtes herausgebracht.



Gerold Tusch anlässlich der Ausstellungseröffnung:

17 Namen und zahllose Verben – Positionen in der österreichischen Keramik

Künstler mit einem Background von London über Berlin, Istanbul und Wien bis Hartberg, Wartberg oder Feldkirch – für Salzburg verpackt in ein alphabetisches Wortspiel


AB wie Andrea Baumann schichtet Schalen ineinander – schüsselt „Goldrandschale“ an „Goldrandschale“ und zeigt Spuren ihrer feinfühligen Hände am hauchdünnen Material.

C wie Canan Dagdelen untersucht die Bildwelt ihrer türkischen Heimat, baut und stapelt Gebäude im keramischen Modellformat und variiert Punkte in Form von Kreis und Kugel als bild¬nerische Minimaleinheit zu verdichteten Text und Bildformationen – „YURT TUTMUSCH dot“. (- anderswo die Zelte aufschlagen).

D wie Doris Dittrich schafft mit kubischen Körpern Stelen für die „Gods of Technology“ – die scheinbaren Kultbilder gewähren Durchblicke und tragen Einprägungen aus der technischen Welt.

E

Martina Funder fügt in keramischer Tradition Element an Element und spannt zwischen den Werken gedankliche Brücken vom schweren „Inka-Mauer“-Werk über eine nur scheinbar weiche Matratze zum Back-Stein vor der Wand.

Verena Gaudy gibt meditativ geschlossenen einfachen Körpern individuelle Formen – im strengen Raster zu durchlässigen „Zeitzündern“ perforiert.

Wilfried Gerstel changiert mit traumwandlerischer Leichtigkeit und handwerklichem Understatement im „Pas de Deux“ mit seinen dunklen keramischen Wandtafeln zwischen einem Memento mori und dem Carpe diem und reflektiert so über den Moment und die Unfassbarkeit der „Dreifaltigkeit“.

Regina Heinz kachelt weiße Wand, in „Reflection“ – Licht gewellt, leicht gewölbt – sich wiederholendes Modul – wohl gefügt.

Monika Holzbauer spiegelt die ganze Welt in ihren „Reliefs“ von Landschaften und Bauwerken und benutzt das bildsame Material um die Tiefe der Landschaft zurückzuholen ins zimmergerechte Taschenformat.

IJ

Matthias Kaiser glänzt metallisch in seinen spielerischen Kleinodien – „copper cup“ oder „black cracked slip wall vase“ – Gefäße in der Sprache der klassischen Töpferei, geistreich ironisch und humorvoll variiert ohne Angst vor dem Keramischen.

Ute Lehmann gibt Einfällen Beinfreiheit, erzeugt fast filmische Vorstellungen vom gestalterischen und keramischen Prozess, ordnet und visualisiert Ideen in unterhaltsamer Bilderzählung und schlägt am „Objektträger“ schließlich die Beine übereinander.

Frank Louis schnallt Wolken mit Flugsicherheitsgurten an die Wand, verzurrt so manches Werk im unerwarteten Setting und gibt mit Griffen und Henkeln Halt für Bewegung gegen den „Stillstand“ der informellen Formationen.

Maria Meusburger-Schäfer witzelt, ver-wechselt und wärmt Leonardos Dame mit Wärmeflasche anstatt Hermelin, deckelt Ytongdosen mit geliehenem Couvercle – „einem Teil vom Ganzen“ aus fremdem Schrank und anderer Zeit.

NOP

Wolfgang Quast ritzt „Codes“ in weichen Ton – grafisch zarte Spuren, die Farbe sparsam auf den dünnen Platten, wie schwebend an die Wand geblättert.

Marta Rauch-Debevec und Sebastian Rauch pressen semi-transparente Ton-Elemente, als gebrannte Zeichen im endlosen Rapport gefügt – ein Ornament, abstrakt und geometrisch – so verheißungsvoll wie Gitter am Serail ist „TaOK“ von KARAK.

STU

Andreas Vormayr platziert pointiert biomorphe „Bodenobjekte“ – Vasen groß und kraftvoll erigiert – mit selbstgemischter Lavaglasur, nahe am Vulkan – detailliert dokumentiert.

Heidrun Weiler begibt sich auf der fotografischen und philosophischen Suche nach dem verlorenen Handschuh „gloveless“ zurück ins Atelier, um den fehlenden zwei-ten dort aus Ton neu zu er-finden – doch selbst wiedergefundene Zeiten und Hand-schuhe zeigen, dass wir in der Zeit niemals zurück können…

XY

Daniel WetZelberger leistet „Knochenarbeit“ im wörtlichen Sinn und formt mit wenigen, sehr keramischen, Handgriffen ein Sortiment scheinbarer menschlicher Überreste, – sortiert und arrangiert sie zu einem Bild von der Banalität physischer Existenz, von ihrer Poesie und (zu guter Letzt) von ihrer Endlichkeit.

Schluss – Endlich


Ausstellungsansichten:

Ausstellung Keramik Heinz Wetzelberger
Regina Heinz, Daniel Wetzelberger

Ausstellung Keramik Lehmann Dagdelen
Ute Lehmann, Canan Dagdelen

Ausstellung Keramik Louis Rauch Dittrich
Frank Louis, Marta Rauch-Debevec
und Sebastian Rauch, Doris Dittrich

Ausstellung Keramik Quast Kaiser Funder
Wolfgang Quast, Matthias Kaiser
Martina Funder



Vernissage am 5. März:

Ausstellung Keramik Gruppenfoto
von links: Heidrun Weiler, Wilfried Gerstel,
Andrea Baumann, Wolfgang Quast, Verena Gaudy,
Frank Louis, Daniel Wetzelberger, Regina Heinz,
Monika Holzbauer, Sebastian Rauch, Marta Rauch-
Debevec, Doris Dittrich, Martina Funder, Andreas
Vormayr, Maria Meusburger-Schäfer, Ute Lehmann


Preisverleihung 24. März 2015

Bild Preisverleihung Kerramikpreis  mit Landesrat Schellhorn
Preisverleihung Keramikpreis 2015
von links: Frank Louis (Preisträger)
Dr. Heinrich Schellhorn (Landesrat)
Andreas Vormayr und Daniel Wetzelberger
(Anerkennungspreise)
Foto: LMZ/Neumayr/BP


Foto Preisverleihung Kewramikpreis 2015 mit LR Schellhorn
Preisverleihung Keramikpreis 2015
Dr. Heinrich Schellhorn (Landesrat),
Frank Louis (Preisträger)
Foto: LMZ/Neumayr/BP


Preisverleihung Keramikpreis Louis Frank
Preisverleihung Keramikpreis 2015
Frank Louis


Preisverleihung Keramikpreis 2015 Loius Frank
Preisverleihung Keramikpreis 2015
Frank Louis


Keramikpreis 2015 Andreas Vormayr
Preisverleihung Keramikpreis 2015
Andreas Vormayr


Keramikpreis 2015 Wetzelberger Daniel
Preisverleihung Keramikpreis 2015
Daniel Wetzelberger


    

Bild Keramikpreis Baumann
Andrea Baumann, Goldrandschalen, 2015, Porzellan, Ø 5 – 50 cm

Canan Dagdelen
Canan Dagdelen, „YURT TUTMUSCH dot“, 2004, weißer Ton, Engobe, Lehm, 162 x 97 x 11 cm

Bild Keramikpreis Dittrich
Doris Dittrich, „God of Technology“, 2014,
Ton glasiert, 47 x 18 x 11,5 cm


Bild Keramikpreis Funder
Martina Funder, „Inka Mauer“, 2014, Steinzeugton glasiert,
34 x 149 x 4,5 cm

Bild Verena Gaudy
Verena Gaudy, „Zeitzünder“ aus der Serie „Zeit“, 2014, Aufbautechnik, je ca. 17 cm x 20 cm x 20 cm

Bild Keramikpreis Gerstel
Wilfried Gerstel, „Pas de Deux“, 2012, gebrannter Manganton, Ölfarbe,
28,5 x 35 x 3,5 cm

Reflection Regina Heinz
Regina Heinz, „Reflection”, 2014, Schlickerguss, 205 x 175 x 3 cm

Bild Keramikpreis Kaiser
Matthias Kaiser, „hikidashi guro coffee mug“, 2015, Steinzeugton, Glasur aus Holzasche und Eisenerz, Höhe 6 cm

Foto Lehmann Ute
Ute Lehmann, „Objektträger“, 2003,
Schamottierter Manganton, Plexiglas,
63 x 64 x 32,5 cm
Foto: U. Ghezzi

Bild Keramikpreis Meusburger
Maria Meusburger-Schäfer,
„ein Teil vom Ganzen“,
2014, Porzellan, Ytong, 4teilig,
32 x 29 x 26 cm bis 10 x 28 x 25 cm

Bild Wolfgang Quast
Wolfgang Quast, „CODES“, 2014, Ton gerillt, teilweise glasiert, 9 teilig,
je 19 x 19 x 3 cm

Marta Rauch-Debevec/Sebastian Rauch
Marta Rauch-Debevec/Sebastian Rauch, „TaOk“, 2011, Ton in Form gepresst gebrannt bei 1000°, 230 x 80 x 5 cm

Bild Keramikpreis Vormayr
Andreas Vormayr, „Bodenobjekt 4“, 2013,
Steinzeugton glasiert, 60 x 14 x 14 cm

Bild Resized Weiler
Heidrun Weiler, aus der Serie „gloveless“,
2012- 2015, Ton gebrannt, ca. 25 x 13 cm

Daniel Wetzelberger
Daniel Wetzelberger, „Knochenarbeit“, 2012, Ton, modelliert, 1080°;
ca. 300 x 400 cm