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Ausstellung mit Arbeiten der nominierten Künstler/innen:
Jakob Gasteiger, Bernhard Gwiggner, Dieter Huber, Ursula Hübner, Aglaia Konrad, Kai Kuss, Andrew Phelps, Isa Rosenberger, Wilhelm Scherübl, Markus Schinwald, Margherita Spiluttini, Gerold Tusch und Johannes Ziegler
Zum Kunstpreis und zur Ausstellung: Die Präsentation der Arbeiten der 13 Künstler/innen gibt einen Einblick in das aktuelle Kunstschaffen in unserem Land. Es sind Werke zu den unterschiedlichsten Themen und in sehr vielen Techniken zu sehen. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Fotografie.
Intention: Gleich Anfang 2005 vergibt das Land Salzburg seinen mit € 15.000,- dotierten, höchsten Preis im Bereich bildende Kunst. Dieser Kunstpreis ist in einem 3-Jahres-Rhythmus für bildende Kunst vorgesehen. Damit soll ein/e bildende/r Künstler/in mit Verdiensten und Präsenz in Salzburg für ein konsequentes und kontinuierliches künstlerisches Schaffen ausgezeichnet werden. Es gibt kein Alterslimit, im Mittelpunkt steht das Gesamtwerk.
Vorgangsweise: Die Auswahl für den Preisvorschlag erfolgte dreistufig: 6 Institutionen, die im Bereich der bildenden Kunst in Stadt und Land Salzburg tätig sind, nämlich Kunstverein, Fotohof, Galerie 5020, Fachbeirat für bildende Kunst, Kunsthaus Nexus und Kulturverein Goldegg wurden gebeten, jeweils einen Kurator oder eine Kuratorin (Dr. Gottfried Goiginger, Erik Hable, Dr. Martin Hochleitner, Heinz Kaiser, Ulrike Matzer und Michael Mauracher) zu nominieren, die bis zu 3 Preiskandidaten vorgeschlagen haben. 5 Künstlerinnen und 9 Künstler wurden nominiert. In weiterer Folge hat am 13. 12. 2004 eine dreiköpfige Fachjury (Dr. Eleonora Louis, Kuratorin am Museum der Moderne, Salzburg, Peter Pakesch, Intendant des Landesmuseums Joanneum, Graz und Hans-Peter Wipplinger, Direktor des Museums Moderner Kunst, Passau) aus dieser Liste Margherita Spiluttini und Wilhelm Scherübl für den Preis vorgeschlagen. Die Juroren entschieden sich einstimmig für die Teilung des Großen Kunstpreises zwischen Margherita Spiluttini und Wilhelm Scherübl. Damit soll ein Zeichen gesetzt werden für zwei unterschiedliche Positionen, die jeweils eine Berechtigung für die Zuerkennung dieser Auszeichnung haben.
Jurybegründung: Margherita Spiluttini, bekannt als Grande Dame der österreichischen Architekturfotografie, hat parallel zu dieser Arbeit konsequent und kontinuierlich an ihrer künstlerischen Fotografie gearbeitet. Sie versteht es in ihren Landschaftsaufnahmen den Geist von zivilisatorischen, d.h. architektonischen bzw. technischen Eingriffen in die Natur kongenial darzustellen. Ihr distanzierter Blick, der dennoch von einer subjektiven Interpretation geprägt ist, thematisiert die Verzahnung von Natur und Technik gegenwärtiger Lebenswelten. Dabei wirken die Fotografien Spiluttinis immer zurückhaltend und unaufdringlich. Margherita Spiluttini hat mit ihrem umfangreichen Werk aus Architektur-Dokumentation und Landschaftsaufnahmen eine autonome Position entwickelt. Durch die hohe Qualität der Arbeit zählt sie zu den bedeutendsten Figuren der österreichischen Fotografie-Szene. Wilhelm Scherübl hat ein grenzüberschreitendes, vielfältiges Werk, das in der besonderen Situation, in der es entsteht, zu würdigen ist. Er hat „an der Peripherie“ (bezogen auf das aktuelle Kunstschaffen und seine Heimat im Land Salzburg) eine experimentelle und risikoreiche Position entwickelt. In seiner künstlerischen Arbeit, in der Wilhelm Scherübl unterschiedliche Medien wie Skulptur, Malerei, Zeichnung und Installation (oftmals auch im öffentlichen Raum) einsetzt, analysiert er zeitliche Prozesse von Kunst und Natur und deren Wechselwirkungen. In seinen von formalen Eigenheiten geprägten komplexen künstlerischen Konzeptionen – bei denen die Parameter Zeit und Natur eine zentrale Rolle spielen – fungiert er als Analytiker und Dokumentarist von Naturprozessen an konkreten Orten.
Kurzbiographien der in der Ausstellung vertretenen Künstler/innen:
Jakob Gasteiger 1951 in Salzburg geboren 1969-74 Hochschule Mozarteum, Salzburg 1990 Anton-Faistauer-Preis für Malerei lebt und arbeitet in Wien
Bernhard Gwiggner 1963 geb. in Wörgl/Tirol 1981–87 Hochschule Mozarteum in Salzburg (Bildhauerei bei Prof. Ruedi Arnold) 1989-94 Bildhauereistudium an der Akademie der Bildenden Künste in Wien, (Prof. Bruno Gironcoli) 1993 Max-Weiler-Preis seit 1994 Assistenz für Bildhauerei an der Universität Mozarteum lebt und arbeitet in Salzburg
Dieter Huber 1962 geboren in Schladming 1980-85 Studium Bühnenbild, Kostümentwurf und Theatermalerei, Mozarteum Salzburg lebt und arbeitet in Salzburg und Wien
Ursula Hübner 1957 geboren in Salzburg Studium am Mozarteum in Salzburg 1990 Staatsstipendium für bildende Kunst 1995 Studienaufenthalt in Tokio, Atelier des BMWK seit 1998Professur für Malerei & Grafik an der Kunstuniversität Linz lebt in Wien
Aglaia Konrad 1960 geboren in Salzburg 1990-92 Jan van Eyck Akademie, Maastricht 1990 Förderpreis für Fotografie, BMUK, Wien 1997 Teilnahme an der documenta X, Kassel Otto-Mauer-Preis seit 2001-Lehrauftrag an der Jan van Eyck Akademie in Maastricht 2003 Camera Austria reis der Stadt Graz 2005 Gastprofessur in Leipzig lebt in Brüssel
Kai Kuss 1959 in Hallein geboren seit 1992 wohnhaft in Salzburg 2004 Artist in residence, Admont
Andrew Phelps 1967 in Mesa, Arizona/USA geboren 1986-91 Kunststudium an der Arizona State University, Phoenix/USA 1989-90 Studium am Salzburg-College, Salzburg seit 1994 Lehrbeauftragter für Fotografie am Salzburg College, Salzburg 2000 Staatsstipendium für Fotografie, Bundeskanzleramt, Österreich 2001 Förderungspreis für Fotografie, Bundesministerium, Österreich lebt als freischaffender Künstler seit 1991 in Salzburg
Isa Rosenberger 1969 geboren in Salzburg 1988-93 Studium an der Hochschule für Angewandte Kunst, Wien lebt in Wien
Wilhelm Scherübl 1961 geboren in Radstadt 1985 Akademie der bildenden Künste 1990 Diplom bei Bruno Gironcoli Arbeitsstipendium des Ministeriums für Wissenschaft und Forschung 1994 Staatsstipendium für bildende Kunst 1997 Kunstpreis der Bauholding 2003 Jahresstipendium des Landes Salzburg artist für residence, Glenfiddich, Dufftown, Schottland lebt in Radstadt
Markus Schinwald 1973 geboren in Salzburg lebt in Wien
Margherita Spiluttini 1947 geboren in Schwarzach im Pongau/Salzburg lebt und arbeitet in Wien
Gerold Tusch 1969 in Villach geboren 1987-92 Hochschule Mozarteum, Salzburg 1992-94 Gerrit Rietveld Akademie, Amsterdam 1995 Salzburger Keramikpreis 1996 Jahresstipendium für bildende Kunst des Landes Salzburg seit 1994 Atelier in Salzburg
Johannes Ziegler 1963 geboren in Wels Studium am Mozarteum, Salzburg lebt in Salzburg, Atelier im Künstlerhaus
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Margherita Spiluttini, "Grimselpass-Straße", 2001, Farbfoto, 120 x 150 cm
Ursula Hübner, "Private Sphere", 2001, Öl auf Holz, 29,5 x 20,5 cm
Gerold Tusch, Wandarbeit, 2004, Keramik, Spiegel, ca. 155 x 350 cm
Bernhard Gwiggner, Skizze für "Revelation", Bilderteppich aus Zeitungsfotos
Wilhelm Scherübl „Concrete Light“, 2003, Beton, Neon, Hemden, Durchmesser ca. 430 cm
Dieter Huber, "airborn 08 FIRE-WORKS", computerunterstützte Malerei auf Leinwand auf Alustrech, 50 x 85 cm
Johannes Ziegler, o. T., 2004, Öl auf Baumwolle, 100 x 60 cm
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