Die Urkunden der Soucek-Preisträger


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Urkunden und Grafiken von:

Konrad Winter, Anton Drioli, Herbert Breiter, Rudolf Hradil, Martin Gredler, M. E. Prigge, Wolfgang Seierl, Wolfgang Eibl


Für diesen wichtigen Salzburger Grafik-Preis hat seit 1989 der vorhergehende Preisträger immer für den Folgenden die Urkunde gestaltet. Dies ist das Durchlaufende dieser Ausstellung: Im Raum rundherum hängen nach einer Urkunde, die eben der Vorgänger für den nächsten Preisträger gemacht hat, einige Grafiken dieses Preisträgers und dann wieder die Urkunde, die dieser für den nächsten entworfen und gestaltet hat, und dann aktuelle Druckgrafiken dieses Preisträgers usw.

Hier jetzt die Beschriftung dieser Ausstellung mit ein paar Erklärungen und Geschichten dazu, beginnend links neben der Tür:

  • die Urkunde von Hermann Ober für Konrad Winter – aber nicht im Original, weil K. Winter sie nicht gefunden hat und dann für die Ausstellung diese „aus der Erinnerung“ nachgemacht hat
  • unter dem Konglomeratbogen an der Schmalseite: 3 Siebdrucke von Konrad Winter aus der Serie „getarnte Landschaft (Terrasse, Biergarten, Liegestühle im Schnee)“, 2003, je 8 bis 10 Farben
  • die Urkunde, die Konrad Winter für Anton Drioli gemacht hat, ist in der Vitrine vorne
  • an der Wand gegenüber dem Eingang links neben der Vitrine hängen 2 Lithografien von Anton Drioli: „Kuh“, 1998; „Dresden“, Lithographie handcoloriert, 2001
  • die dreidimensionale Urkunde von Anton Drioli für Herbert Breiter ist in der Vitrine
  • daneben rechts hängen 2 Lithografien von Herbert Breiter: „Toskana“, 1990; „Krüge in der Mani“, 1992
  • dann die Urkunde von H. Breiter für R. Hradil; aber, hier wurde auch wieder improvisiert: Prof. Hradil hat die gute Idee gehabt, seine Urkunde, die unauffindbar ist, nachzumachen und somit die Idee der Ausstellung gerettet, weil auch andere Künstler dazu angeregt wurden! Prof. Breiter sagte, als er die Urkunde für seinen Nachfolger fertig hatte und man ihn fragte, warum er da einen Ausschnitt aus einem Hradil-Litho collagiert hatte: „dem Hradil kann man am besten nur einen Hradil geben“.
  • Rudolf Hradil: „Nächtliche Dächer, Salzburg“, ca. 1995, Kaltnadel, Aquatinta; „Treppe im Hafen“, 1964, Kaltnadel; „Schrottplatz Genua“, 1963, Radierung
  • dann hat die Ausstellung eine größere „Lücke“, weil Gottfried Salzmann seine Urkunde auch nicht gefunden hat und auch nichts nachmachen wollte,… von G. Salzmann hängt also nur die Urkunde, die er für Martin Gredler gemacht hat
  • Martin Gredler, 3 Lithografien: „Wohnzimmer-Schießscheibe“, 1998; die beiden rechten sind aus der Serie „Grüße vom Kap“, 2002
  • die Urkunde für Maria Prigge hat Martin Gredler für diese Ausstellung noch einmal „gebastelt“ (das Original, auf das er Buchstaben gedruckt hatte, ist viel schöner!)
  • M. E. Prigge: ohne Titel, 2003, Holzschnitt
  • die Urkunde, die M. E. Prigge für W. Seierl gedruckt hat, leitet von ihrer Arbeit zu den Grafiken des nächsten Preisträgers über
  • Wolfgang Seierl: ohne Titel, 1984, Lithografie

     aus der Mappe „le Projecteur, 2003, 2 Radierungen

  • rechts neben seinen Arbeiten die Urkunde für Wolfgang Eibl
  • neben der Tür die beiden überarbeiteten Lithografien (2004) von Wolfgang Eibl sind der Abschluss der Ausstellung

Ohne die Hilfsbereitschaft und Phantasie und das gute grafische Gedächtnis der Preisträger wäre diese Ausstellung – so wie ich sie mir vorgestellt habe (auch um die gelungenen Urkunden einmal zu dokumentieren) – nicht zustande gekommen. Wenn Sie genau lesen und schauen: 5 originale Urkunden, 3 Kopien und eine fehlt!

Der Slavi Soucek-Preis für Grafik des Landes Salzburg wurde 1973 das erste Mal an Slavi Soucek selbst vergeben. Dann sechsmal auf Vorschlag von Prof. Soucek an Künstler, die zu dieser Zeit in Salzburg erfolgreich waren. Nach dem Tod von Prof. Soucek ging der Preis nach seinen Vorschlägen (laut Witwe des Künstlers) 1980 und 1981 an Richard Hirschbäck und Otto Beck. Seither erfolgt die Vergabe auf Vorschlag einer unabhängigen Jury an Salzburger Künstler, die sich mit Druckgrafik auseinandergesetzt haben: Heinz Göbel, Werner Otte, Herwig Bayerl, Hans Weyringer, Eva Möseneder, Hermann Kremsmayer und Hermann Ober, der die erste Urkunde für seinen Nachfolger, Konrad Winter gemacht hat und den Anstoß für dieses Ausstellung liefert.

Ab 1990 wird der Soucek-Preis nur noch alle zwei Jahre vergeben; dazwischen können sich jüngere Künstler/innen für ein Soucek-Stipendium bewerben (2.500,-- und die Möglichkeit, kostenlos in der Grafischen Werkstatt im Traklhaus zu arbeiten). Der Soucek-Preis ist mit 4.000,-- dotiert.

In der Jury, die den Preisträger vorschlägt – es sind also für diesen Preis des Landes keine Bewerbungen möglich – ist außer zwei Kunstexperten, die die Salzburger Szene gut kennen, immer der vorhergehende Preisträger.

Ausstellung der Urkunden und Grafiken im Studio-Raum:

Ausstellung der Urkunden und Grafiken im Studio-Raum

Ausstellung der Urkunden und Grafiken im Studio-Raum

Ausstellung der Urkunden und Grafiken im Studio-Raum

Vernissage: im Bild Konrad Winter (links) / Martin Gredler (rechts)

Vernissage: im Bild Konrad Winter (links) / Martin Gredler (rechts)

Urkunde von M.E. Prigge für Wolfgang Seierl

Urkunde von M.E. Prigge für Wolfgang Seierl

Urkunde von Wolfgang Seierl für Wolfgang Eibl

Urkunde von Wolfgang Seierl für Wolfgang Eibl