Großer Kunstpreis des Landes Salzburg



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Ausstellung in der Galerie im Traklhaus
26.1. - 3.3.2001


Erstmals vergibt das Land Salzburg diese mit ATS 250.000,- dotierte Anerkennung.

Folgende Richtlinien lagen vor:
Der Preis soll an Kunstschaffende, die in der Salzburger Kunstszene präsent sind, für ein konsequentes und kontinuierliches künstlerisches Werk gehen. Die in Frage kommenden Künstler müssen in Salzburg geboren sein oder hier mindestens 10 Jahre gewohnt haben oder seit mindestens 10 Jahren ihren festen Wohnsitz in Salzburg haben. Es gibt kein Alterslimit.

Zur Vorgangsweise der Vergabe dieses großen Kunstpreises:
Von der Kulturabteilung wurden folgende fünf Salzburger Institutionen, die seit Jahren im Bereich bildende Kunst aktiv sind, eingeladen, jeweils einen Kurator oder eine Kuratorin zu nennen:
Fachbeirat (des Landeskulturbeirates) für bildende Kunst, Galerie 5020, Galerie Eboran, Galerie Fotohof und Salzburger Kunstverein.
Diese Galerien, Vereine und das Beratungsgremium der Landesregierung haben folgende fünf Kuratoren nominiert:
Hildegard Fraueneder, Erni Gadenstätter, Johanna Hofleitner, Barbara Wally und Arthur Zgubic. Die fünf Kunstfachleute haben dann - in ihrer Entscheidung unabhängig von der Institution, die sie vorgeschlagen hat, - mindestens drei, höchstens fünf Künstlervorschläge gemacht. Insgesamt wurden 16 Salzburger Künstlerinnen und Künstler nominiert:

Georg Bernsteiner, Alfred Haberpointner, Dieter Huber, Ulrike Lienbacher, Johann Pollhammer, M. E. Prigge, Lois Renner, Hadwig Schubert, Josef Schwaiger, Christian Schwarzwald, Silwa Sedlak, Halgund Sedlak-Otto, Johannes Steidl, Herbert Stejskal, Konrad Winter und Johannes Ziegler.

Dann hat die Kulturabteilung eine Fachjury eingeladen, um aus diesen Künstlern einen Preisträger oder eine Preisträgerin auszuwählen. Diese Jury bestand aus Prof. Angelica Bäumer (Kunstjournalistin), dem Fotokünstler und Präsidenten der Wiener Secession, Matthias Herrmann und Dr. Harald Szeemann, dem künstlerischen Leiter der Biennale in Venedig.
Die Juroren schlugen die Trennung der Gesamtsumme vor, da der Preis für einen Kunstschaffenden in Relation zur Qualität der anderen zu hoch erschien. Die Preissumme von ATS 250.000,- soll auf 3 Künstler aufgeteilt werden:

  • Lois Renner (150.000,-)
  • Ulrike Lienbacher (50.000,-)
  • Christian Schwarzwald (50.000,-)

Die in Betracht gezogenen beiden Künstler und die Künstlerin waren den Juroren aus verschiedenen Gründen wichtig und sollten alle drei mit einer Anerkennung bedacht werden.

Jurybegründung:
Lois Renner überzeugt durch seinen eigenständigen, persönlichen Ansatz in seiner Arbeit. Seit 10 Jahren setzt er sich mit der Dokumentation von Situationen seines im Modell nachgebauten Ateliers auseinander. Die Fotografien dieser Raummodelle sind aus einer kontinuierlichen Entwicklung gewachsen und haben an Perfektion gewonnen. Die Faszination des Spiels von Groß und Klein, Echt und Nachgebaut geht vom Künstler zum Betrachter über.

Ulrike Lienbacher setzt sich mit verschiedenen künstlerischen Medien auseinander: Sie schafft Objekte und Installationen, Zeichnungen und neuerdings auch Fotografien. Die Jury würdigte besonders die graphischen Arbeiten und sieht auf diesem Gebiet die meisten Entwicklungsmöglichkeiten. Vor allem sollten die Zeichnungen prämiert werden, in denen die Künstlerin Haare zu autonomen Gebilden macht und sie ohne Kopf darstellt.

Christian Schwarzwald: Die Jury würdigt seine konsequente Entwicklung als Maler und Zeichner. Er hat seine Farbpalette seit einigen Jahren vor allem auf Grautöne reduziert. Seine abstrakten Werke, die auf Linien reduziert sind oder manchmal an Gebilde wie Röhren oder Zellteile erinnern, wirken dreidimensional und bewegt. Oft kombiniert der Künstler mehrere Zeichnungen und Bilder und präsentiert sie in größeren Blöcken oder Serien.

Kurzbiographien der Preisträger:
Lois Renner, 1961 in Salzburg geboren, studierte an der Hochschule Mozarteum in Salzburg und an der Kunstakademie in Düsseldorf; er lebt und arbeitet in Wien und zeitweise in Salzburg.

Ulrike Lienbacher, 1963 in Oberndorf bei Salzburg geboren, studierte an der Hochschule Mozarteum; sie lebt in Salzburg und seit 3 Jahren auch abwechselnd in Wien.

Christian Schwarzwald, 1971 in Salzburg geboren, studierte an der Akademie der bildenden Künste in Wien und lebt in Köln, Wien und Salzburg.

Am Dienstag, 30. Jänner 2001 wird Landesrat Dr. Othmar Raus in der Galerie im Traklhaus zum ersten Mal den großen Salzburger Kunstpreis für den Bereich bildende Kunst vergeben. In der Ausstellung in der Landesgalerie werden Arbeiten aller 16 Anwärter gezeigt.




Raummodell von Lois Renner