2009 wurde einen Atelier-Austausch mit dem Künstler Wang Jixin begonnen, der fünfmal in das Gastatelier im Künstlerhaus gekommen ist und dafür einem Salzburger oder einer Salzburgerin einen Wohn- und Arbeitsplatz beschafft und die Künstler sehr gut betreut hat. Seit 2014 wohnt der Maler in Salzburg, hilft uns jedoch weiter Museen, Kunstakademien oder Künstler als Austtauschpartner zu finden. 2011 bis 2016 gab eine weitere Möglichkeit: Salzburger/innen konnten in dem Huantie Art District im Nordosten von Peking leben und arbeiten. Es gibt dort insgesamt ungefähr 100 Ateliers und das China National Filmmuseum. In der Nähe befindet sich der bekannte Kunstdistrikt 798. Das Atelier im Huantie Art District ist gut ausgestattet, ungefähr 50 m² groß, auf zwei Stockwerken. aus dem Arbeitsbericht von Hannah Breitfuß, 21.August - 21.Oktober 2015 Das tolle Atelier, die große und internationale Kunstszene und die sehr freundlichen und hilfsbereiten Leute haben mir den Arbeitsaufenthalt (in dem manchmal nicht ganz leicht zu bereisenden Beijing) leicht gemacht. Insbesondere Frank, der für die KünstlerInnen in dem Atelierprogramm in Huantie zuständig ist, war mir eine große Hilfe. Wir trafen uns etwa einmal pro Woche. Besonders für die Materialsuche für meine Arbeiten war er sehr wichtig. Die Sprachbarrieren in China sind hoch, wenn man kein Chinesisch spricht. Das Studio in Huantie hat ca. 60qm auf 2 Stockwerke verteilt. Es ist sehr einfach eingerichtet, aber das Nötigste ist vorhanden. Man hat eine für Peking sehr ungewöhnlich freie Aussicht auf eine große Grünfläche und auf das Chinese National Film Museum. Die Ausstattung: Küche mit einer Herdplatte, Topf, Teekanne, ein paar Teller und Schüsseln, ein Besteck Set und zwei Tassen. Es gibt zwei große Waschmaschinen im Atelier die funktionieren sollten, einen Massagetisch, Couch, Schreibtisch, ein sehr großes Bett und eine Klimaanlage. Es ist viel Platz zum Arbeiten und die umliegende Gegend ist unglaublich spannend. Neben den vielen Studios/Werkstätten/Ateliers gibt es drei Restaurants in Huantie, die auch kleine Shops für Getränke, Kosmetik und Snacks betreiben. Die Speisekarten sind alle auf Chinesisch. In der Nähe (5-10 Minuten mit dem Rad) sind noch drei weitere Villages: Nangao, Heiqiao Art Village und Caochangdi Art Village. Davon ist Caochangdi das größte und bekannteste. Hier mischt sich eine internationale Kunstszene mit dem chinesischen Dorfleben am Stadtrand. Man findet hier viele Galerien (Galerie Urs Meile, C-Space, Li Space, Egg Galerie, Chambers fine Arts, Harks Gallery, Three Shadows...), viel gutes Essen und Einkaufsmöglichkeiten. In Heiqiao sind auch einige kleine Galerien (Aiyo Space, B-space, unit one gallery, Black-bridge Offspace- der von 2 Österreicherinnen, Anna Hofbauer und Bianca Regl, geführt wird), Restaurants und Geschäfte. Dort kaufte ich ein neues Rad für 30€, was sehr prak-tisch ist um zwischen den Villages herumzukommen. Es gibt auch einige Gusswerkstätten die für Bildhauer interessant sind. Man kann dort Material wie Gips, Plastilin, Ton, Model-lierwerkzeug usw. kaufen und ich konnte dort auch Skulpturen abgießen lassen. In Nangao findet man Restaurants, Geschäfte, einen Copyshop und einen Lebensmittelmarkt. Von hier aus fahren auch einige Busse Richtung Stadt. Ich bin meistens mit dem Bus 204 gefahren. Mit dem kommt man in ca. 30 Minuten nach 798 und zur nähersten U-bahn Station Jiangtailu. Von Huantie fährt man öffentlich ca. 1,5 Stunden in die Stadtmitte. Mit dem Taxi ca. eine halbe Stunde, nach 798 kommt man mit dem Rad in 15 Minuten.
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Raphael Mayrhofer in Peking Herbst 2015
Eindrücke von Hannah Breitfuß, Huantie Art Village, 2015
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