EU-Flash Nr. 41 vom 1. Juni 2018

EU-Kommission schlägt Verdoppelung der Erasmus-Mittel 2021-2027 vor

Debatte über die nächste EU-Förderperiode 2021-2027: Vorschlag der EU-Kommission für die künftige Gestaltung des EU-Bildungs- und Mobilitätsprogramms Erasmus+

Factsheet zum EK-Vorschlag für Erasmus 2021-2027 © Europäische Union /
Am 29. Mai 2018 hat die EU-Kommission ihren Vorschlag für die Weiterführung des erfolgreichsten EU-Förderprogramms vorgelegt: Die Mittelausstattung für Erasmus+ soll im nächsten langfristigen EU-Haushaltsrahmen (2021-2027) auf 30 Milliarden EUR erhöht und gegenüber dem aktuellen Programm Eramus+, das von 2014-2020 läuft und für das 14,7 Mrd. EUR zur Verfügung stehen, so verdoppelt werden.

Für die Mittelaufteilung innerhalb des Programms schlägt die EU-Kommission vor, dass 2021-2027
- 25,9 Milliarden EUR in die allgemeine und berufliche Bildung,
- 3,1 Milliarden EUR in den Jugendbereich und
- 550 Millionen EUR in den Sport
fließen sollen. Ein wichtiger Fokus soll zudem auf in die Zukunft gerichtete Fachbereiche gelegt werden: Der von der EU-Kommission nun vorgeschlagene Ausbau des Programms soll es erlauben, mehr Aufmerksamkeit auf Fachbereiche wie erneuerbare Energien, die Bekämpfung des Klimawandels, Umwelttechnik, künstliche Intelligenz oder Design zu richten.

Nachdem es seit 2014 die Möglichkeit der Lehrlingsmobilität in Erasmus+ gibt – so können etwa Auslands-Praktika ab 2 Monaten Dauer durch Erasmus+ unterstützt werden –, sollen ab 2021 wichtige politische Ziele der EU noch wirksamer als bisher gefördert werden. Dazu gehören
- die Schaffung eines gemeinsamen europäischen Bildungsraums bis 2025;
- die Stärkung junger Menschen und
- die Förderung einer europäischen Identität durch Jugend-, Bildungs- und Kulturmaßnahmen.

2017 absolvierten 8.500 Studierende aus Österreich mit Erasmus+ ein Ausslandsstudium, im Land Salzburg wurden 2014-2016 2.566 Mobilitätsanträge und ca. 100 Projekte mit Erasmus-Mitteln (entspricht ca. 4,7 Millionen EUR) gefördert. Quelle © OEAD / Jugend in Aktion / IZ
Insgesamt strebt die EU-Kommission mit ihrem Vorschlag an, 2021-2027 EU-weit bis zu 12 Millionen junge Menschen in der Bildungs- und Ausbildungsmobilität, im Sport und Jugendbereich zu unterstützen.
Im Vergleich: Seit der Einrichtung von Erasmus im Jahr 1987 haben EU-weit über 9 Millionen Studierende, Lernende, Auszubildende und Freiwillige an dem EU-Mobilitätsprogramm teilgenommen.

Mit der von der EU-Kommission vorgeschlagenen Aufstockung der Erasmus-Mittel könnte die Zahl der Erasmus-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer nach Einschätzung der EK im Vergleich zu heute verdreifacht werden. Außerdem soll für kleinere Organisationen der Zugang zu Erasmus-Förderungen erleichtert werden, sodass Menschen aus benachteiligten Verhältnissen einen verbesserten Zugang zum EU-Mobilitätsprogramm erhalten.

Die EK schläge vor, DiscoverEU ab 2021 fest in Erasmus+ zu verankern. © Europäische Union / EK
Ein wichtiger Bestandteil ist schließlich die Förderung der europäischen Identität für junge Menschen durch Reisen: Dafür bietet die heuer angelaufene neue Initiative DiscoverEU jungen Menschen die Möglichkeit, das Kulturerbe und die Vielfalt Europas zu entdecken (vgl. EU-Flash Nr. 40). Die EU-Kommission schlägt vor, diese von den EU-Abgeordneten im Europäischen Parlament 2017 vorangetriebene Initiative ab 2021 fest im Programm Erasmus+ zu verankern.

Wer sich bereits jetzt für eine Teilnahme an Erasmus+ 2014-2020 interessiert, kann sich hier einen Überblick verschaffen:

© OEAD

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