Schutzwald sichert den Lebensraum

Mehr als die Hälfte der Salzburger Landesfläche ist mit Wald bedeckt. Neben seiner wirtschaftlichen Bedeutung besitzt der Wald im Gebirgsland eine hohe Schutzfunktion. Etwa 60 Prozent des Salzburger Waldes weisen eine hohe Schutzfunktion auf.

In den dicht besiedelten Alpentälern übt der Schutzwald eine direkte Schutzwirkung für den Dauersiedlungsraum und die stark frequentierten Verkehrsstrecken aus. Er schützt den Boden vor Erosion und Verkarstung, vermindert den Oberflächenabfluss und vermindert dadurch die Auswirkungen von Hochwasserereignissen und Vermurungen.Er schützt vor Steinschlag und vermindert die Lawinengefahr.

In Ergänzung zu den technischen Maßnahmen der Wildbach und Lawinenverbauung wird langfristig durch einen funktionsfähigen Wald der Schutz für die anliegenden Siedlungen und Verkehrswege garantiert.

Erhebungen haben jedoch gezeigt, dass der Schutzwald vielerorts in einem sehr schlechten Zustand ist und seine Funktion nur mehr mangelhaft erfüllen kann. Die Ursachen dafür liegen in der flächigen Überalterung und der fehlenden oder mangelhaften Verjüngung des Gebirgswaldes. Viele Bestände wurden nie gepflegt und weisen daher viel zu hohe Stammzahlen auf und sind anfällig gegen Schneedruck, Windwurf und andere Gefährdungen. Forstgeschichtliches Erbe wie Aststreugewinnung, Streunutzung und Waldweide ist mitverantwortlich für den schlechten Gesundheitszustand des Schutzwaldes.



Schutzwaldkonzept

Aufgrund des mangelhaften Schutzwaldzustandes wurde in Zusammenarbeit mit dem Forsttechnischen Dienst der Wildbach und Lawinenverbauung flächendeckend der Verbesserungsbedarf hinsichtlich Pflege und Verjüngung erhoben.

In diesem Schutzwaldkonzept sind alle Waldflächen ausgewiesen in denen Maßnahmen zur Verbesserung der Schutzwirkung erforderlich sind.

Eine Dringlichkeitsreihung der notwendigen Maßnahmen dient zur Steuerung der Planung und Durchführung der Sanierungsmaßnahmen.


Maßnahmen zur Erhaltung und Wiederherstellung der Schutzfunktion

SchutzwaldDie Pflege, Nutzung und Verjüngung im Schutzwald ist um vieles schwieriger und aufwendiger als im Wirtschaftswald. Die Waldbesitzer sind wirtschaftlich und technisch oft nicht in der Lage, die notwendigen Maßnahmen durchzuführen.

Die Aufrechterhaltung und Wiederherstellung der erforderlichen Schutzfunktion ist aber von hohem öffentlichen Interesse. Daher werden die Maßnahmen zur Verbesserung der Schutzfunktion aus öffentlichen Mitteln gefördert.


Die wichtigsten Maßnahmen bei der Sanierung sind:

  • Neuaufforstung bisher nicht bestockter Flächen in Einzugsgebieten von Wildbächen und Lawinen
  • Hochlagenaufforstung zur Anhebung oder Sicherung der Waldgrenze
  • kontinuierliche Verjüngung der Bestände durch kleinflächige Holznutzung
  • die Pflege von jüngeren und mittelalten Beständen zur Erzielung einer möglichst stabilen Bestandesstruktur
  • eine Basiserschließung zur pfleglichen und rationellen Bewirtschaftung
  • einfache technische Maßnahmen gegen Schneegleiten und Steinschlag sowie
  • Regelungen zur Wald- und Weidetrennung

Um die teilweise divergierenden Ansprüche von Forstwirtschaft und Naturschutz an die Bewirtschaftung von Schutzwäldern besser abzustimmen, beteiligt sich die Landesforstdirektion am Interreg-Projekt Bayern-Salzburg-Tirol "BIOTOP- und ARTENSCHUTZ im SCHUTZ- und BERGWALD" (Plakat - siehe Links)